Ethical Bridal Fashion - Der ultimative Guide für nachhaltige Hochzeitsmode

Hast du dich in letzter Zeit erst verlobt? Nun, herzlichen Glückwunsch! Die lustige (und manchmal auch anstrengende) Zeit, nach dem richtigen Veranstaltungsort, Kleid, Caterer, Band und allem anderen zu suchen, hat gerade erst begonnen. Es gibt viel zu bedenken, wenn es um Euren Hochzeitstag geht, einschließlich der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Aber warum fängst du nicht mit dem Kleid an, das eines der wichtigsten Highlights deines großen Tages ist? Denn ja zu einem Kleid zu sagen, bedeutet nicht, Nein zu Deinen Umweltprinzipien zu sagen. Wir haben uns mal umgesehen, wie nachhaltige Hochzeitsmode richtig geht und was wir bei Ritual Unions machen, um so grün wie möglich zu arbeiten. 

Nachhaltigkeit trifft auf Eleganz und Luxus

Alle Konzepte rund um nachhaltige Mode basieren darauf, dass die Kleidung immer wieder getragen wird, um unnötige Einmaleinkäufe zu vermeiden. Wenn man sich dessen bewusst ist, scheint die Beschaffung eines nachhaltigen Brautkleides schier unmöglich. Heutzutage bemühen sich viele Brautpaare so plastikfrei wie möglich zu feiern, die Flitterwochen so klimafreundlich wie möglich zu planen und das idealerweise in einem Eco-Resort. Doch beim Brautkleid wird häufig nicht mit der gleichen Rücksichtnahme gekauft. Warum? Warum ist - womöglich DAS wichtigste Stück des Tages - das Brautkleid oftmals eine Investition, die aus Asien tausende von Kilometern zugeliefert werden, für diesen einen Tag. Dem sind wir mal ein wenig näher nachgegangen und haben uns deshalb verschiedene nachhaltige Stoffe die für nachhaltige Hochzeitsmode genutzt werden können angeschaut. 

Eco-Seide trifft Hochzeitskleid

(Quelle: https://www.thechicecologist.com/green-living/clothes-accessories/what-is-eco-silk/

Neben der unhaltbaren „Einweg-„Natur eines Brautkleides kann der Stoff des Hochzeitskleides selbst oft Probleme für diejenigen mit sich bringen, die die Umwelt berücksichtigen wollen. Seide, vielleicht das gebräuchlichste Material für ein Brautkleid, wird kommerziell mit der „Maulbeerseide“ hergestellt. Ein Verfahren, das aufgrund der Landnutzung für den Anbau von Maulbeerbäumen, Chemikalien, Wasser und Energie sehr ressourcenintensiv ist. Da ein Großteil der Seidenindustrie stark auf Pestizide und Chemikalien angewiesen ist, stellt die Entscheidung für organische Seide sicher, dass sowohl die Umwelt als auch die Arbeitnehmer vor den negativen Auswirkungen der Chemikalien geschützt sind. 

Peace Silk Scrunchies von Moonchild Sleep aus Berlin

Peace Silk Scrunchies von Moonchild Sleep aus Berlin

Für den Stoff selbst verhindert „Peace Silk“ oder Wildseide das Abtöten der Seidenraupen - wobei Vintage und Recycling nach wie vor die ultimativen Wege sind, um die negativen Auswirkungen der Seidenproduktion zu minimieren. Das Foto oben ist von MoonchildSleep, ein Label das Kissenbezüge und Scrunchies grundsätzlich aus Peace Silk herstellt.

Hanf: Die Trendpflanze erobert die Fashion-Welt

(Quelle: https://sewport.com/organic-fabrics)

Nicht jede Hanfpflanze ist zum Rauchen da. Es gibt mittlerweile viele Stoff-Produzenten die diesen unverwechselbaren Stoff aufbereiten, damit dieser für stilvolle und hochwertige Fashion-Statements verarbeitet wird. Dieses langlebige und weiche Material, das mit wenig oder ohne Pestizide angebaut wird, verbraucht so wenige Nährstoffe beim Wachsen, so dass es leicht ist, immer wieder neu zu ernten. Von uns erhält dieser Stoff ein Sternchen – daraus kann man exquisite, nachhaltige Hochzeitskleider kreieren.

Bambus: Der Stoff der Zukunft? 

Bei der Recherche für diesen Artikel sind wir über Bambus als organischen Stoff gestoßen und haben nachschauen wollen, was für Vorteile dieser Stoff mitbringt und ob man aus ihm auch ein Hochzeitskleid kreieren kann. Dieser Stoff kann mit sehr wenigen Chemikalien angebaut werden und ist zudem in seiner Form biologisch komplett abbaubar. Das macht Bambusstoff in seiner Form nicht 100%ig nachhaltig, aber zumindest schon mal eine gute Alternative! Neben seiner Feuchtigkeits-Absorbierung, den antibakteriellen Fasern und der natürlichen Isolation vor Kälte, fühlt sich der Stoff weich und angenehm auf der Haut an.

 

Zwar haben wir keinen Hersteller gefunden mit Hanfstoffen, die sich für Brautkleider eignen, aber vielleicht stoßt ihr ja in der Zukunft mehr auf diesen Stoff. Teilt uns gerne in den Kommentaren unten später mit, was für Labels ihr kennt, dass mit Bambusstoff arbeitet. Wir würden uns freuen!

 
Leinenkleid von Clara Dorothea aus München

Leinenkleid von Clara Dorothea aus München

 

Leinen: Sommerlich, zeitlos, fließend, feminin

Leinen ist uns allen ein Begriff, denn er ist ein beliebter Stoff für leichte Sommerkleidung der aus Fasern der Flachspflanze hergestellt wird. Diese natürliche Alternative wird ohne Pestizide geerntet und nutzt die gesamte Pflanze zur Bildung von Leinenfasern. Leinen wird häufig als leichte Bekleidungsoption verwendet und ist atmungsaktiv und langlebig.

 

Zusätzlich zeichnet sich der Leinenstoff über seine hohe Saugfähigkeit aus (sollte mal doch der Gin & Tonic aufs Hochzeitskleid ausgeschüttet werden), sein leichtes Gewicht, der Atmungsaktivität und der Langlebigkeit. So werden viele Hochzeitskleider aus Leinen auch immer gerne als Sommerkleid verwendet - nach einer Anpassung bei den Schneidern des Vertrauens. Auch hier ein Sternchen für nachhaltige Hochzeitsmode, top!

Ethical Wedding Stylist: Wer kreiert nachhaltige Brautmode?

(Quelle: https://earthbuddies.net/sustainable-wedding-dresses/)

Es reicht ja nicht nur nachhaltige Stoffe ausfindig zu machen, sondern auch Brautmoden-Designer*innen, die mit ihnen arbeiten. Natürlich seid ihr bei uns an der besten Adresse, wenn es um individuelle Brautmode geht (hust-hust), aber wir haben bei einem Blogpost von Earthbuddies ein paar nachhaltige High-End-Designer gefunden, die wir euch zur Inspiration natürlich nicht vorenthalten wollen. 

 

Sanyukta Shrestha (Insta: https://www.instagram.com/sanyuktashrestha)

 

Nachhaltigkeit trifft auf Eleganz und Luxus. Das ist die Zusammenfassung dieser High-End-Designerin. Sanyukta hat sowohl nationale als auch internationale Auszeichnungen für ihre raffinierten, nachhaltigen Brautkollektionen erhalten. Sie ist eine Pionierin in Bezug auf die Sensibilisierung für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in der Brautmodenindustrie. Ziemlich cool, was?

 

Alle Kleider verwenden organische, fair gehandelte Stoffe und sind alle handgefertigt. Ihre Leistungen und Werke sind so bemerkenswert und bewundernswert, dass man eines ihrer Meisterwerke im „The Fashion Museum“ in Bath, England, finden kann.

 

Leanne Marshall (Insta: https://www.instagram.com/leannemarshallofficial)

 

Brautkleider, die zeitlos, fließend, feminin und einzigartig ätherisch sind. Das ist das Markenzeichen von Leanne Marshall. Leanne will nicht, dass ihre Kleider die Schönheit und Persönlichkeit der Braut überschatten. Und sie ist der Meinung, dass man bei der Nachhaltigkeit nicht auf Stil und Design verzichten muss.

 

Sie wendet umweltbewusste Schneide- und Färbetechniken an. Ihre Kollektionen sind handgefertigt und verwenden hochwertige Materialien für Hochzeitskleider. Wenn du also eine Braut bist, die sich um die Umwelt kümmert, könnte dies dein Lieblingsdesigner sein.

 

 
Karin Brettmeister im Atelier von Ritual Unions (Foto: The Saums)

Karin Brettmeister im Atelier von Ritual Unions (Foto: The Saums)

 

Nachhaltige Hochzeitsmode von Ritual Unions 

Natürlich versuchen auch wir unser Möglichstes nachhaltige Brautmode zu konzipieren, so wie es nun mal möglich ist – aber in einem Punkt können wir von keiner großen Marke geschlagen werden: Bei Ritual Unions werden alle Brautkleider im eigenen Atelier in Berlin auf Bestellung handgefertigt. Das heißt:

 

  • lokale Produktion in Berlin-Lichtenberg inkl. persönlicher Beratung und Betreuung

  • kein bis wenig CO2-Ausstoß durch kurze Lieferwege und kurzem Postverkehr

  • faire und kreative Arbeitsbedingungen

  • Öko-Strom als Energiequelle, um auch hier unseren Beitrag zu leisten

  • Slow Fashion: bei uns gibt es keine Überproduktion und sinnloses Vernichten von wertvollen Ressourcen

  • selbst die kleinsten Stoffreste werden recycelt

 

Wir arbeiten in einem Berufsfeld, wo leider in den letzten Jahren viel zu selten auf einen nachhaltigen Umgang Rücksicht genommen wurde – und davon haben wir die Nase voll. Bei uns werden sämtliche Stoffreste wiederverwertet und recycelt. Zum Beispiel verwenden wir kleine Stoffreste für Kissenfüllungen, oder größere Stücke werden zu Accessoires weiterverarbeitet.

 

Unsere Stoffe kommen ebenfalls nicht von all zu weit entfernt, denn wir arbeiten mit Stofflieferanten aus Europa zusammen, bei denen auch kleinere Mengen bestellt werden können. Diese Flexibilität ermöglicht uns den Stoff erst dann zu bestellen, wenn wir auch eine Brautkleid-Bestellung erhalten. So wird auch nur so viel Material verwendet wie benötigt wird. Gut, oder?

 

Auch beim Thema Verpackung arbeiten wir hier bei Ritual Unions so nachhaltig wie es uns möglich ist. Da ich auch in meinem persönlichen Alltag auf übermäßigen Plastikkonsum verzichte, höre ich bei unseren Brautkleidern nicht auf.

 
Foto: The Saums

Foto: The Saums

 

Nachhaltige Stoffe – Eine harte Challenge 

Vielleicht erinnert ihr euch noch an eine Instagram-Foto-Reihe, die wir mal gepostet haben zum Thema „nachhaltige Stoffe“ und wie schwer wir es hatten, gute Lieferanten zu finden, die uns mit qualitätsvollen Brautmoden-Stoffen versorgen könnten. Das ist bei uns einer der Hauptprobleme, um unser Geschäftsmodell so richtig nachhaltig werden zu lassen.

 

Das fängt einfach schon damit an, das viele der Hersteller nicht wirklich transparent sind, wo sie produzieren und vor allem WIE. Wie wir oben bereits gelesen haben, gibt es zwar zur Genüge zertifizierte nachhaltige Stoffe, aber kaum welche, die sich für den Braut- oder Abendmoden-Bereich eignen. Auf hochwertige Spitze und Stickereien möchte ich und auch meine Kunden nicht verzichten. Leider gibt es noch kein nachhaltiges Angebot, ohne Abstriche beim Design zu machen.

 

Worauf wir uns daher momentan bei Ritual Unions konzentrieren, ist die Verarbeitungsmenge so gering wie möglich zu halten und zumindest regionale Stoffe zu beziehen. Denn uns ist es extrem wichtig zu zeigen, was wir dazu beitragen um nachhaltige Brautmode anzutreiben und transparent dabei sind, womit wir arbeiten. Ich weiß aber ganz genau, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo Ritual Unions 100%ig nachhaltige Hochzeitsmode anbieten kann. Bis dahin freuen wir uns auch über jeden Tipp - in den Kommentaren, als Mail oder auch als Direct Message bei Instagram – wo wir gute nachhaltige Stoffhersteller finden können. Über euer Feedback zu uns und diesem Hochzeits-Guide freuen wir uns auch.

 

Auf geht’s in eine nachhaltige Zukunft!

 

Eure Karin von Ritual Unions